„komm ihm nicht zu nahe! er ist in rage“, sagt tiln rom zu zennn, bisweilen ein wutdenker.
doch lieber eckt er an, als daß er gegen schienbeine tritt. da ist er eher zartbesaitet.
[uff! in den uffizien]
[null-stellung]
„jetzt noch?“, denkt tiln rom, dem nicht jeder griff zu viel ist, aber dieser kleine dreh schon. „ist doch bald geisterstunde!“
„… und warum: wieder?“
[enthüllung]
in der kunst ist die aussage die verpackung
spruch von zennn beim analysieren von kunst.
[gewartet & gelebt]
leben sie noch oder warten sie schon?
denkt tiln rom vor der schlange am pfandrücknahmeautomaten.
‚ausgerechnet du, der forsche tiln rom!‘, denkt zennn zurück, der immer weiß, was andere denken, aber nicht wo sie stehen. ‚ich bitte dich! wo stellst du dich lange an?‘
‚jeder hat seine schwächen!’ ist der gedanke, den der angedachte zurücksendet. wie? per telepatie!
[falsch falsch richtig falsch]
am falschen ort zur falschen zeit kann man nicht sein
am richtigen ort zur falschen zeit kann man auch nicht sein
und am falschen ort zur richtigen geht auch nicht!
‚es bleibt nur übrig, was alle tun, die ans schicksal glauben‘ kritzelt zennn unter den spruch, der ihn so oft belastet hat.
[nicht einmal ein hundeleben]
leben bis zum »totalschaden« oder zur entsorgung.
[völlig unnötige kritik in der not]
wirtschaftsexperten gehen nur bei sich selbst von nötigem versagen aus. sie kennen ihr system.
„mehr…“ ist hier das schlüsselwort.
manchmal scheinen führende wirtschaftsexperten nicht unnötig sondern völlig unnötig.
[der letzte schrei wird gekreiert]
deshalb taugt sie auch nichts: weil sie gekreiert wird!
[gespräch mit selbstlosem neid]
der neid wird dir sagen, was dir der neid lassen muß.
das läßt er sich nicht nehmen.
zennn schüttelt den kopf über tiln rom und denkt:
‚was er nicht kann: er kann es nicht sein lassen –
das ist die große kunst!’
[zu kurz, zu spät & unbeliebt]
wer zu kurz kommt, kam auch meist zu spät.
und wer zu spät kommt, macht sich unbeliebt.
„das ist schon wahr“, sagt tiln rom, „aber noch wahrer ist:“
wer zu kurz kommt, macht sich unbeliebt.
es sei denn, er behält es für sich.
„was?“ „was er nicht bekommen hat!“
[mit macht kleben]
jeder macht einmal fehler –
und wer an der macht klebt,
klebt am fehler
„darauf hoffen alle, die vom klebenden loskommen wollen“, kommentiert zennn politische ereignisse und erwartungen.
„opa sagte“, sagt tiln rom: „was lernt man aus fehlern? daß der erbaute mist bestand hat.“
[mehr tote gefordert]
„+++ eilmeldung! +++“
„… fordert erstes todesopfer“
„das zweite und das dritte opfer haben es nicht mehr so eilig“, sagt tiln rom, bei dem die aufregung sich nicht mehr sonderlich regt. „eile mit weile“. er will schon abdrehen, da erhebt zennn ein dünnes stimmchen: „wer fordert? … die eilmeldung?“
„derselbe, der in anderen fällen fürsorgt“, ist die antwort tiln roms, die für klärung sorgt. „heute dies, morgen das und in zukunft:
ab sofort: endlich mit mehr toten!
ab morgen mit noch mehr toten!
und überübermorgen mit immer noch mehr toten!
[kuh, rappen & ochse rappen]
„rappen als schulfach“
ochse als lehrer?
zennn ist ratlos, nicht sprachlos.
„lesen! aber gewußt wie!“ trumpft tiln rom auf. „rappen = räbbn!“
‚das hilft auch nicht weiter‘, denkt zennn, nun sprach- und mutlos.
dagegen das: >>>:
steckenpferd als beruf
[die lehre für ein butterbrot]
laß dir das eine lehre sein
– für was, darfst du dir selbst aussuchen
„das ist die freiheit der lehre!“ freut sich zennn, der bei einem wirklich alten meister in die lehre ging.
nicht für ein butterbrot und einen apfelschnitzen sondern für nichts bekam er diesen letzten rat mit auf seinen weiteren weg.
[das ist das nicht]
das dass so ist, dass merkt man erst wenn man dass liest
„was? daß was so ist?“ frägt mich zennn. „du schreibst hier ohnehin alles falsch!“
dass kann ich nicht auf mir sitzen lasen, schreibe ich – und damit schlus!
[war das was und was sein wird]
was wahr war wird es immer bleiben
was nie war, kann noch werden
„so so“, sagt tiln rom. „was damals recht war, kann heute nicht unrecht sein.“
„nicht einmal gott mag das behüten – er kennt sich mit irrtümern aus“, setzt zennn dagegen.
und ich sage:
nichts ist so wahr wie heute!
[der anstoss]
sind „denkanstösse“ stuß?
oder sind denkanstöße stuss?
„schluß mit diesen rechtschreibrätseln – schreib wie dir der schnabel gewachsen ist!“ tiln rom sagt’s und will nichts mehr hören.
„zuhören wie man spricht – und man weiß mehr“, sagt zennn zu tiln rom, der zu jedem gedanken einen anstoß braucht. stuß dagegen muß man ihm nicht erst aus der nase ziehen.
kulisse mit volk
was die oper widerspiegelt, den betrachter, den es in der kulisse herumtreibt.
[fortschritt im gleichschritt oder umgekehrt]
wenn wir bald den zweiten schritt vor dem ersten machen können
haben wir den fortschritt endlich erreicht
und wir gehen im gleichschritt, schulter an schulter, mit ihm nicht mehr in die zukunft, sondern bleiben in der gegenwart stehen, meint zennn, als er endlich bemerkt, wie sehr er dem fortschritt hinterher hinkt.